Die Kippelmühle

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Ab 1670 wurde die Mühle zum Ersten Mal erwähnt.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde unterhalb des Kitzelbergs, in der Flur 7 oberhalb der
Flurbezeichnung „In der Grünswiese“ und gegenüber dem Gartenberg eine Mühle gegründet.
Sie lag weit draußen vom Dorf am Nordrand und hieß Obermühle, oder auch Kitzel- oder Kippelmühle.
Unter Bäumen und am Rambach gelegen, war dies der ideale Ort zum Betreiben einer Getreide - Mahlmühle.
Im Stockbuch, Bd.1, Art.13 wurde sie per „Adjudication“ (gesetzliche Anerkennung) auf Philipp Denz als
Mahlmühle in der Gartenstraße 19 (heute Kitzelbergstraße 19) eingetragen.

1887 fehlt wegen Änderung der Bauart (Umbau) auf dem Grundstück die Genehmigung als Mahlmühle.
Das lag wohl daran, dass in Rambach keine großen Getreideernten einzufahren waren. Das erfuhren auch
die anderen Rambacher Mühlen, die sich also auf andere Nutzung einstellen mussten.

Im Stockbuch, -Bd.1 Art.13, ist Phillip Denz als Eigentümer eingetragen. Phillip Denz produzierte auf der Mühle Natureis.
Er nutzte den Teich oberhalb der Mühle zur Natureisgewinnung. Auch Jakob Denz, der Landwirt, wurde zum Eishändler.

Der Rambach als Fließgewässer hatte hohe Anteile an Mineralien, die im Winter eine Vereisung verhinderten.

Der Teich aber fror zu. Ab einer gewissen Eisstärke konnte Denz dann das Eis ernten. Die Eisfläche wurde von
Bauern mit Äxten bearbeitet. Ca. 4x2m große Stücke schlugen die Helfer heraus. Diese Eisplatten wurden mit Stangen,
die einen Haken hatten, auf den Uferrand hochgezogen und geschoben und dann herunter auf den bereitstehenden Wagen
von Denz verladen.

Die Platten wurden im Eishaus weiterverarbeitet und gelagert. Dazu hatte Denz die Kellerwände von außen zusätzlich mit
Baumstämmen versehen, um eine größere Dämmung zu erhalten.

Es gelangte die Kippelmühle danach zunächst in die Hände der Familie Kielmann, Flüchtlinge aus Weissensee.
Friedhelm und Jutta pachteten 1961 das Anwesen und betrieben Landwirtschaft mit Tierhaltung. 1980 verzogen
sie nach Bad Kreuznach.

Schließlich erwarb die Familie Spandl die Kippelmühle. Sie züchtete unter anderem Haflingerpferde und Schafe,
Reitpferde konnten eingestellt werden. Das alles aber im Nebenerwerb. Heute ist die Schäferei in zweiter Generation
das Aushängeschild der Kippelmühle. Lamm- und Schaffleisch werden in Direktvermarktung ab der Mühle verkauft.

Die heutige Kitzelbergstraße war früher die Gartenstraße (im Mundart: "Die Schoofbach")
Text: Helmut Heinrich Pfarrer i.R.