Hochwasser in Rambach

1811 (Datum unbekannt)
Durch Hagel und Wolkenbruch kam es zu Überschwemmung der Ortsmitte. Es entstanden große Ernteschäden.

25.Juni 1867
Unwetterkatastrophe in Rambach, Sonnenberg und Wiesbaden.
Nach schwüler Hitze stoßen um 12 Uhr mittags mehrere Gewitter über dem Nordosten von Wiesbaden zusammen.
Starkregen und Hagel stürzte vor allem über das Rambach Tal nieder. Nach einer viertel Stunde stand Rambach
schon mehrere Fuß tief unter Wasser (1Fuß= 25cm).
Felder und Wiesen zerrissen, eine solche Masse Schutt und Geröll in das Dorf geflößt. Es bedarf mehrere Tag für
die Aufräumungsarbeiten. Die Brücke zwischen Rambach und der Stickelmühle war weggerissen.
An der Mühlwiese in Sonnenberg wurden mehrere Scheunen unterspült oder weggerissen. Das Gasthaus Köhler
wurde auseinandergerissen. Es ertranken dabei: 1 Pferd; 10 Stück Großvieh; 20 Ziegen; 8 Schweine und unzählige
Hühner und Stallhasen. Ein Committee zur Sammlung und Unterstützung der Flutgeschädigten in Rambach und
Sonnenberg wurde gebildet. Zahlreiche Benefits-Veranstaltungen fanden in Wiesbaden statt.
In Wiesbaden stürzten Wassermassen in den Kurparkweiher und überfluteten das alte Kurhaus. Um den Kochbrunnen
stand das Wasser mehr als 2,5m hoch.

15.Mai 1898
Durch ein schweres Gewitter mit taubengroßen Hagelkörner wurde ein großer Teil der Getreidefelder, sowohl
in Rambach als auch in Sonnenberg, vernichtet. Die Obstbäume waren vom Hagel entlaubt.
Die Ortsmitten von Rambach und Sonnenberg stand erneut unter Wasser.

1930er Jahre
Sommerliches Hochwasser in Rambach, wahrscheinlich durch Gewitter am Todestag von Bauer Philipp Fischer.

27.März 1999
Spätwinterliches Gewitter mit stationären Starkregens und Schneeschmelze am Taunuskamm löste große Überschwemmungen
aus. Betroffen hauptsächlich Sonnenberg und das Kurhaus. Im Kurhaus entstand ein Schaden von ca. 2 Millionen DM.
An der Niederschlagsstation in Auringen wurden 22,9mm gemessen.

11.Juli 2014
Trotz Unwetter - Rambacher 750- Jahrfeier geht weiter
Die Rambacher Ortsmitte war als Festmeile hergerichtet, Stände und Bühnen waren aufgebaut. Doch dann kam die Flut.
lnnerhalb kurzer Zeit ergossen sich gewaltige Wassermassen durch die Ortsmitte und spülten Aufbauten, Tische und Bänke
weg. Keller liefen voll und Autos schwammen im Wasser. Betroffen war auch die Historische Ausstellung. Hier konnten wichtige
Exponate gerettet werden.
Aber Rambach lässt sich nicht unterkriegen. Mit beispielhafter Moral und bemerkenswerter Ausdauer haben viele Helfer mit dem
Schirmherrn Bürgermeister Arno Gossmann an der Spitze noch während des zulaufenden Wassers teils barfuß oder in Stiefeln den
rnitgeschwemmten Dreck weggefegt. Man hatte den Eindruck alle Rambacher Besen waren im Einsatz. Nach dem zuvor noch
unvorstellbaren Schreckensscenario waren die Straßen wieder sauber und die Stände für Essen und Trinken konnten geöffnet werden.
Rambach hat in diesem Jubiläumsjahr nach vielen besonders stark besuchten Veranstaltungen mit einem großen Festwochenende
noch ein besonderes Ereignis bieten wollen. Dies ist als Ausdruck vereinsübergreifender Gemeinsamkeit konzipiert. Nun hat der
Festbeginn durch die unfreiwilligen Begleiterscheinungen höherer Gewalt zunächst das außerordentliche Engagement und Miteinander
der Bürger bewiesen. Dass die Rambacher nicht nur zupacken, sondern auch zu feiern wissen, soll das weitere Wochenende zeigen.
Das Programm vom Freitag wird am Samstag nachgeholt. Der Lenkungsausschuss wird diese Punkte in das Samstagprogramm
integrieren und hofft, dass trotz der Wetterlage viele mitfeiern werden. Auch die Historische Ausstellung wird geöffnet sei, nachdem
fleißige Helfer die Auslagen weitgehend wieder herrichten konnten. Hoffen wir dazu auf etwas Einsicht vom Himmel für die beiden
nächsten Tage und dass der Gewinn der Fußballweltmeisterschaft die Erinnerung an das Festwochenende der Rambacher
750-Jahr-Feier positiv prägen wird.
Text: Dirk Bastian