Chronik |
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Die Straße "Am Burgacker" (ehem. Dorfstraße) bildet eine auf halber Höhe gelegene südliche Erschließung des Ortes und setzt sich in der Straße "Am Ringwall" (ehem. Kirchgasse) fort. Sie ist zugleich der Bereich dieser ersten baulichen Expansion nach 1830, als mit dem aufstrebenden Kurbetrieb in Wiesbaden vermehrt Siedlungsflächen in der Nähe des alten Ortsdurchganges Ostpreußenstrasse, Am Ringwall und Kehrstraße (ehem. Wiesbadener Straße, Kirchgasse, Kehrstraße) in Anspruch genommen wurden. Die Karte von 1867 zeigt in der Straße "Am Burgacker" deutlich den Wechsel vom traufständigen Hauptgebäude zur giebelständigen Scheune als gestalterisches Novum innerhalb des tradierten Ortsgemges. Das hangseitig gelegene Anwesen Nr. 4 besitzt eine Frontlänge von ca. 27 lfm. und gliedert sich in drei Bauten unterschiedlicher Bestimmung:
Der zur Straße 4-achsige Baukörper ist vom Hof aus zugänglich und schließt ab mit einem Satteldach, welches als in Nadel- Hartholz über 45o aufstehendem Stuhl ausgeführt ist. Die mittlere Traufhöhe liegt bei ca.6.50 m, gemessen am Eingang, der First bei ca. 11,25 m. Das Brutto Volumen beläuft sich einschließlich Keller auf ca. 756 m3. Bei dem für den Straßenzug typischen Modus des klassizistischen Modellhauses mit repräsentativer Seitenfront geben die abgewalmten Giebel das Fortleben barocker Handwerks und Gestaltungstraditionen zu erkennen. Das vom Hof aus zugängliche Kellergeschoss mit einer Lichtraumhöhe von ca. 2m schließt abschnittsweise mit einer Steindecke zum nicht zugänglichen Hochparterre ab. |